Schließung einer GmbH

Die Schließung einer GmbH mit Schulden ist legal und benachteiligt die Gläubiger nicht

Die Schließung einer GmbH wird heute wesentlich öfter praktiziert, als allgemein vermutet wird. Da Insolvenzen von Unternehmen oft die größeren Schlagzeilen verursachen, entsteht schnell der Eindruck, dass Schulden nur den Weg in die Insolvenz ebnen. In der unternehmerischen Realität bietet auch die Schließung die Möglichkeit die Forderungen der Gläubiger durch den Verkauf des Eigentums der GmbH zu begleichen. Hierbei können die Gläubiger kein Veto oder ein anderes Rechtsmittel gegen die Schließung einlegen, da diese im Vergleich zur Insolvenz nicht benachteiligt sind. Die Begleichung aller Verbindlichkeiten steht auch hierbei im Vordergrund dieses Handelns. Damit es zu diesem Punkt kommen müssen der Geschäftsführer und die Gesellschafter jedoch an einem Strang ziehen. Auf der zum Zweck der Schließung der GmbH einberufenen Gesellschafterversammlung muss eine ¾ Mehrheit zu diesem Zweck zusammenkommen. Fehlt diese, kann eine Schließung aufgrund der aktuell geltenden Bestimmungen dagegen nicht erfolgen.

Die Liquidation des Eigentums muss nicht in die eigenen Hände genommen werden

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Ist die erforderliche Mehrheit zustande gekommen und auch der notwendige Notartermin absolviert, können die nächsten Schritte in Angriff genommen werden. Da sich so gut wie kein Geschäftsführer bereits zum zweiten Mal in dieser Situation befindet, sind die Erfahrungswerte in der Liquidation bestenfalls theoretisch vorhanden. Ein professionelles Verhandlungsgeschick sowie die passenden Kontakte sind jedoch von Vorteil, um möglichst gute Preise zu erzielen. Daher ist es ratsam diese Aufgabe einem professionellen Anbieter zu überlassen. Diese Dienstleister stellen eine Auffanggesellschaft zur Verfügung, um von dort die nächsten Schritte mit der entsprechenden Handlungsbefugnis zu veranlassen. Hierzu gehört auch die Kommunikation mit den Gläubigern, welche sich in Zukunft an einen neuen Ansprechpartner wenden können. Gerade wenn diese bereits seit längerer Zeit auf ihr Geld warten müssen, trägt diese dazu bei, die insgesamt eher brisante Situation etwas zu entschärfen.

Die Schließung öffnet auch die Tür für einen beruflichen Neuanfang

Nicht jede GmbH erwirtschaftet Beträge, mit denen es möglich ist sich ein großes finanzielles Polster aufzubauen. Wer auf die monatlichen Gehaltszahlungen angewiesen war, um den eigenen Lebensunterhalt zu finanzieren, muss nach der Auflösung schnell eine neue Arbeitsstelle finden. Die Liquidation in fähige Hände zu legen, kann einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, für die Arbeitssuche über ausreichend Zeit zu verfügen. Die Zeitersparnis wird somit zur besten Basis für den baldigen Neueinstieg in einer lukrative berufliche Zukunft.